Change Prozesse im Sport: Was können wir daraus lernen?

In Kürze ist „Super Bowl Time“. Ein Event, das seit Jahren auch immer mehr deutsche Zuschauer in seinen Bann zieht. In diesem Jahr sind es die Kansas City Chiefs die am 02. Februar in Miami auf die San Francisco 49’ers treffen werden. Wie das Spiel enden wird ist noch offen, aber die Buchmacher favorisieren zurzeit die Chiefs, die Lombardi Trophy (den „Pott“) in dieser Saison zu holen.

Beide diesjährigen Final-Teams waren in den 0’-er- und frühen 1’-er-Jahren „laggards“, Teams die zwar in der regulären Saison mitspielten, aber nie auch nur Aussicht auf die Teilnahme an den Play-Offs hatten. Und nun bestreiten sie das Finale. Was ist geschehen?

Beide Mannschaften haben einen eindrucksvollen „Change-Prozess“ hinter sich. Kansas setzt mit dem 61-jährigen Andy Reid auf einen bewährten Trainer. Reid, der erfolgreichste erfolglose Head Coach der NFL, begann schon bei seinem Einstieg 2012 mit dem Umbau des Teams. Mit Patrick Mahomes holte er 2017 schließlich einen unbekannten, aber aus seiner Sicht erfolgsversprechenden, Quarterback ins Team. Die Beobachterkulisse schüttelte damals den Kopf, ob dieser Wahl.

Die 49’ers sind einen anderen Weg gegangen und haben sich mit dem heute 40-jährigen Kyle Shanahan 2017 einen sehr jungen Head Coach geholt. Er gilt als experimentierfreudig und hat die Offense des Teams extrem beweglich und sportlich ausgelegt. Mit dem wurfstarken Quarterback Jimmy Garoppolo, der aus nahezu jeder Lage seine Würfe an den Mann bringt, hat er jemanden im Team, der das gut zu nutzen weiß.

In einer aktuellen Studie der Harvard Business School wird darüber diskutiert, ob die Veränderungsschritte der beiden oben erwähnten Teams (sowie weiterer, hier unerwähnter Teams) Lehren für die Gestaltung von Change-Prozessen in Unternehmen anbieten. Folgende Aspekte traten dabei besonders hervor:

• Das Alter des „Trainers“, also der Person, die einen Change Prozess einleitet, spielt keine herausragende Rolle. Gleichwohl sind ältere und erfahrenere Menschen im Vergleich zu jüngeren besser in der Lage, Verknüpfungen zu anderen Themen sowie die damit verbundenen Zusammenhänge zu erkennen.
• Kommunikation und anderen im Team zuhören zu können, sind besonders kritische Fähigkeiten.
• Häufige Delegation von Aufgaben und hohes Vertrauen in die Fähigkeiten der dafür ausgesuchten Mitarbeiter/Kollegen ist entscheidend.
• Nie alleine, sondern immer im Team (!). Interessant scheint die Begleitung des Change Prozesses durch zusätzliche (Business-)Coaches zu sein.
• Hohe Bereitschaft Irrtümer einzugestehen, neu dazuzulernen, erfolglose Wege verhältnismäßig früh zu verlassen und immer wieder (neu) ins Risiko zu gehen.
• Regelmäßige Erfolgsanalysen mit dem (gesamten) Team.
• Neugierig, experimentierfreudig sein – und vor allem bleiben – sowie, immer bereit sein, von anderen zu lernen.

Kommt Ihnen das aus Ihrem Businessalltag bekannt vor oder haben Sie andere Erfahrungen gemacht? Fakt ist, dass in einer modernen, leistungsorientierten Organisation Veränderungen das einzig Beständige sind und jeder eine, “seine” Rolle in diesen permanenten Veränderungsprozessen hat. Dies ist aber auch eine Chance für Menschen, die sich berufen fühlen, Veränderungsprozesse zu initiieren und zu managen. Wir zeigen Ihnen wie.

Das MOVE-Konzept wurde von uns entwickelt. Es beschreibt die zentralen vier Gestaltungsebenen eines ganzheitlichen und nachhaltigen Veränderungsprozesses: Methodik, Organisation, Verhalten, Einstellung.