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Welche Bedeutung hat die Blockchain für die Wirtschaft?
Die Blockchain-Technologie ist neben dem Thema Künstliche Intelligenz eine der derzeit spannendsten technologischen Entwicklungen. Die Blockchain ist eigentlich ein dezentrales Register, in dem steht, wem was gehört und wann etwas den Besitzer gewechselt hat. Dieses Register liegt nicht an einem zentralen Ort, sondern ist auf verschiedenen Rechnern verteilt, die miteinander vernetzt sind. Deshalb lässt sich dieses Register auch kaum fälschen.
Die Wissenschaftler Keith Bear und Michel Rauchs vom Centre for Alternative Finance der Cambridge Judge Business School haben sich in einer Studie angesehen, wo Blockchain-Anwendungen heutzutage überall zum Einsatz kommen. Demnach hat sich die Blockchain-Industrie vor allem in den zurückliegenden 18 Monaten rasant entwickelt. Blockchain-Netzwerke werden im Unternehmensbereich mittlerweile häufig genutzt – ohne dass die Kunden das unbedingt mitbekommen: Im Versicherungs- und Bankwesen, aber auch bei Handelsfinanzierungen und im Transportwesen kommt die Technologie zum Einsatz. Der weltweite Container-Verkehr wird bereits zu 50 Prozent per Blockchain abgewickelt, wie Bear und Rauchs herausfanden.
In Deutschland halten 59 % der befragten Unternehmen Blockchain für eine wichtige Zukunftstechnologie, so eine aktuelle Bitkom-Untersuchung. Allerdings haben sich 87 % der Unternehmen mit der Technologie noch gar nicht näher befasst. Gründe dafür sind fehlende Expertise, Rechtssicherheit und Use Cases. Die größten Hürden liegen in den Unternehmen selbst, an der Regulierung und der Technologie. Die Bitkom-Studie zeigt aber auch, wie der Einstieg in dieses Thema gelingen könnte. Unter anderem z. B. durch einen Verweis auf einen Bitkom-Leitfaden.
Neue Blockchain-Methoden sind umweltfreundlicher als ihr Ruf
Zu dieser Unsicherheit trägt auch die öffentliche Meinung bei: Stichwort Bitcoin. Ein weiterer Kritikpunkt sind die hohen Energiekosten für die Serverparks. Allerdings hat die Bundesregierung vor kurzem eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass neue Blockchain-Methoden umweltfreundlicher sind als ihr Ruf . Neue Blockchain-Methoden verbrauchen demnach deutlich weniger Ressourcen und Energie als die Methoden der ersten Generation, wie sie etwa bei der Kryptowährung Bitcoin zum Einsatz kommen. Als sinnvolle Einsatzfelder für nachhaltig betriebene Blockchain-Anwendungen empfiehlt die Studie folgende drei Bereiche:
- Stromhandel und Stromnetze: Die Blockchain-Technologie kann als Baustein für die Herausforderungen der Energiewende genutzt werden. Der direkte Handel zwischen Erzeugerinnen und Erzeugern sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern birgt große Potenziale – gerade für die Marktintegration von kleinen und flexiblen Energieerzeugungsanlagen – er bringt allerdings auch neue Herausforderungen mit sich. Der direkte Handel kann der Energiewende neuen Schub verleihen, sofern es gelingt, auch Aspekte wie Netzstabilität und Versorgungssicherheit zu integrieren.
- Lieferketten: Für Produzentinnen und Produzenten sowie Konsumentinnen und Konsumenten kann die Blockchain-Technologie für eine verlässliche Zusammenarbeit und Transparenz in komplexen Lieferkettensystemen mit vielen Wertschöpfungsschritten sorgen. So wird der CO2- und Ressourcenabdruck eines Produkts besser sichtbar und die Lieferkette kann zugleich auch betriebswirtschaftlich leichter optimiert werden.
- Emissionshandel: Auch für den Emissionshandel kann ein Blockchain-basiertes System einen deutlichen Mehrwert bieten, indem beispielsweise Kohlenstoffgutschriften als digitale Assets mittels Blockchain verwaltet werden. Das ermöglicht den dezentralen und verifizierten Handel in einem einzigen System.
Und auch die Kunstszene befasst sich sehr intensiv mit diesem Thema unter dem Stichwort NFT (Non-Fungible Token). Im März diesen Jahres wurde ein NFT Kunstwerk von Christies für 69,3 Millionen US-Dollar versteigert.