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Häufig vernachlässigt – Data Analytics und der menschliche Faktor
Die Ergebnisse einer Deloitte-Studie “Datenland Deutschland: Talent meets Technology – Data Analytics und der menschliche Faktor” lassen die Frage zu: Verschläft die Wirtschaft Data Analytics? Data Analytics ist kein rein technologisches Thema, sondern viel mehr auch ein personelles.
Ohne die richtigen Talente, ohne die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und ohne ihre organisatorische Verankerung wird es sehr schwer für Unternehmen, tatsächlichen Wert aus Daten zu generieren. Gleichzeitig ist Data Analytics ein zunehmend wichtiges Thema für den Standort Deutschland und es gibt auch hier einen engen Zusammenhang zwischen Talenten und Wettbewerbsfähigkeit.
In diesem Kontext orientiert sich die Studie an folgenden Leitfragen:
- Wie weit sind die deutschen Unternehmen auf dem Weg zur datengetriebenen Organisation und wie unterscheiden sich die einzelnen Unternehmensfunktionen?
- In welche Data-Analytics-Felder investieren die Unternehmen und wie verankern sie das Thema organisatorisch?
- Welche Kompetenzen erwarten sie von ihren Datenspezialisten und welche Art von Fachleuten suchen sie?
- Wo liegen die Handlungsfelder für die künftige Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Data Analytics?
Data Analytics wird wichtiger, aber nicht überall
Der Reifegrad von Data Analytics in deutschen Unternehmen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, über die Hälfte der befragten Unternehmen konstatiert hier eine zunehmende Nutzung. Die Finanzfunktion ist dabei der datenaffinste Bereich, in fast der Hälfte der Finanzfunktionen werden Entscheidungen primär auf Basis von Daten und Analysen getroffen. Im Personalbereich trifft dies hingegen auf weniger als jedes zehnte Unternehmen zu.
Interner Wandel statt externer Marktchancen
Der Bedarf an Datenspezialisten wird in Zukunft weiter steigen. Fast drei Viertel der Unternehmen erwarten ein Wachstum in ihrer Funktion auf Sicht von fünf Jahren. Gleichzeitig rechnen viele Teilnehmer damit, dass Data Analytics zu substanziellem internem Wandel führen wird, vor allem im Bereich der Arbeitsorganisation. Allerdings sieht nur jedes fünfte Unternehmen Marktchancen von Data Analytics für sich selbst in Form der Monetarisierung von Daten. Die Befürchtungen, dass die neuen Technologien in großem Stile Arbeitsplätze ersetzen werden, teilen die Unternehmen nur begrenzt. Nur knapp jeder fünfte Befragte erwartet, dass Data Analytics Arbeitskräfte in seinem Unternehmen ersetzen wird.
Investitionen fließen zunehmend in Talente, aber viele Firmen sind passiv
Die Unternehmen haben in den letzten Jahren zum großen Teil die technologischen Voraussetzungen für den Einsatz von Data Analytics geschaffen. Deutlich über die Hälfte der Teilnehmer hat in die für Data Analytics notwendige IT-Infrastruktur und in spezialisierte Software investiert. Aktuell konzentrieren sich die Befragten sehr viel stärker auf die Humankapital-Seite und investieren primär in das Recruiting von Datenspezialisten und in Weiterbildungsmaßnahmen. Allerdings gibt es gleichzeitig eine beträchtliche Zahl von Unternehmen, die künftig weder in Data-Analytics-Technologie noch in Humankapital investieren wollen.
Unternehmen suchen Datenanalysten statt Data Scientists
Unternehmen erwarten von ihren Datenspezialisten neben technologischen Kompetenzen vor allem Kommunikationsfähigkeiten und Verständnis für das Geschäftsmodell. Letzteres ist vor allem in den marktnahen Unternehmensfunktionen entscheidend. Ebenso haben die einzelnen Unternehmensbereiche deutlich unterschiedliche Ansprüche an das Qualifikationsniveau der Datenspezialisten, das sie suchen. Die Finanz- und die IT-Funktion sind hierbei am anspruchsvollsten. Generell suchen die Unternehmen für ihre Data-Analytics-Bereiche eher Wirtschaftswissenschaftler mit quantitativen Kompetenzen als Naturwissenschaftler mit der Fähigkeit, komplexe Algorithmen zu entwickeln. Beispielsweise werden Bachelor-Absolventen in Wirtschaftswissenschaften knapp dreimal häufiger als promovierte Naturwissenschaftler für Positionen in diesem Bereich gesucht.
Ausbildung entscheidet über künftige Wettbewerbsfähigkeit
Der Standort Deutschland ist in der Unternehmensperspektive momentan im Data-Analytics-Bereich durchaus wettbewerbsfähig, nach den USA wird er auf dem zweiten Platz gesehen. Als entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sehen die Unternehmen hier in erster Linie Ausbildungsthemen. Spezialisierte Studiengänge werden als wichtigstes Handlungsfeld eingeschätzt, der Auf- und Ausbau von spezialisierten Weiterbildungsangeboten hat einen ähnlichen Stellenwert.