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Entscheidungen über Digitalisierungsinitiativen sind Chefsache
Kann ein Fachbereich eine Digitalisierungsinitiative stemmen? Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wo die organisatorische Verankerung der Digitalisierung aktuell liegt und wo sie liegen sollte, war eines der zentralen Ziele der Studie thefactlights2020. Die Studie liegt nun in Form einer sehr schön aufgemachten Studiendokumentation vor sowie als:
Demanch gaben 56 % der Umfrageteilnehmer an, dass es in ihrem Unternehmen keine zentrale Stelle mit Verantwortung für Digitalisierungsstrategien gibt. Interessant ist, dass dieser Wert relativ konstant ist, unabhängig von Unternehmensgröße oder Branche. Gibt es keine zentrale, verantwortliche Stelle, dann entscheidet meistens die Geschäftsführung (78 %) über die Initiative und das Budget. Und diese delegiert die Verantwortung dann an eine Stabsstelle (42 %), an einen Fachbereich (20 %) oder die IT (15 %). Eher selten liegt die Verantwortung in virtuellen Teams (13 %), die häufig nur in der operativen Umsetzung zusammenarbeiten.
In der praktischen Erfahrung zeigt sich aber, dass mit zunehmender Unternehmensgröße mehr Digitalisierungsinitiativen parallel laufen und es damit schwieriger wird, diese fachbereichsübergreifend zu koordinieren – sodass eine zentrale Führung unabdingbar ist.
Eine Empfehlung, die auch in unseren Seminaren zum Thema Strategien für Business Intelligence und Big Data immer wieder thematisiert wird, insbesondere wenn es um die Datenorganisation und das Stichwort „Single Point of Truth“ geht. Die Organisation der Daten sollte (muss) einer konzernweiten Unternehmensstrategie folgen, um von allen Unternehmensbereichen effektiv und zukunftsorientiert genutzt zu werden. Sogenannte Data Lakes sind hier ein probates Mittel, um Daten zentral zu organisieren, sie aber auch dezentral verfügbar zu machen.
Ein etwas differenzierteres Bild ergibt bei der Frage nach dem Digitalisierungsgrad von Unternehmen, die in der Studie anhand der Typen Adopter, Discoverer und Frontrunner beschrieben werden. Hier zeigt sich, dass gerade diejenigen mit dem höchsten Digitalisierungsgrad (Frontrunner) die Verantwortung in einer Stabsstelle bündeln (48 %).
Learnings:
- Entscheidungen über Digitalisierungsinitiativen sind Chefsache. Egal ob eine zentrale Stelle für Digitalisierung im Unternehmen vorhanden ist oder nicht, die Verantwortung für Digitalisierungsinitiativen liegt meist bei Geschäftsleitung oder Vorstand. Entweder ist diese dort direkt verankert oder sie liegt innerhalb einer Stabsstelle unterhalb des Vorstands.
- Es gibt kein allgemeingültiges Erfolgsrezept für die organisatorische Verankerung von Digitalisierung! Die Entscheidung, wo Digitalisierungsinitiativen innerhalb des eigenen Unternehmens verankert werden sollten, muss individuell betrachtet werden. Die Studie zeigt leichte Trends, abhängig vom Digitalisierungsgrad.
- Fachabteilungen spielen eine wichtige Rolle bei Digitalisierungsinitiativen! Unabhängig von der organisatorischen Verankerung lässt sich feststellen, dass Domänenwissen einen wichtigen Bestandteil von Digitalisierungsinitiativen darstellt. Neben den technischen Skills ist vor allem auch Fachwissen notwendig, um Digitalisierung voranzutreiben.