Working Capital Management bedeutet vor allem Prozessmanagement

Working Capital Management setzt sich vor allem mit der Optimierung von Lagerbeständen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auseinander. Im Kern geht es darum, das im Unternehmen gebundene Kapital zu reduzieren und dadurch Liquidität zu generieren. Vorräte und Forderungen sollen gesenkt, Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten hingegen durch Verlängerung der Zahlungsziele erhöht werden.

Die Praxis zeigt immer wieder, dass ein (zu) hohes Working Capital oftmals auf „schlampige“ Prozesse zurückzuführen ist:

• Die Buchhaltung braucht für die Faktura an den Kunden zu lange oder mahnt zu zögerlich
• Die Produktion hat zu hohe Sicherheitsbestände, weil Prozesse instabil sind
• Der Einkauf bestellt zu große Mengen (ggf. um günstigere Preise zu erzielen)

Durch diese und andere Unzulänglichkeiten werden durchgängige Waren-, Finanz-, aber auch Informationsflüsse gestört.

Für eine dauerhafte Optimierung des Working Capitals ist eine Analyse der zugrundeliegenden Unternehmensprozesse unerlässlich!

Eine beispielhafte Darstellung des Order-to-Cash-Prozesses („Debitorenmanagement“) könnte wie folgt aussehen:

Abb. 1: Exemplarischer Order-to-Cash-Prozess sowie Verbesserungsmöglichkeiten

Welche Verbesserungsmöglichkeiten tatsächlich sinnvoll sind, diskutieren wir im Zuge unserer Projekte gemeinsam mit den beteiligten Funktionen (hier v.a. mit dem Vertrieb und der Debitorenbuchhaltung) in einem Workshop.

Da die Umsetzung der Maßnahmen Zeit und Geld kostet, priorisieren wir gerne mit folgender Matrix:

Autor: Gerhard Radinger, Partner und Trainer der CA controller akademie