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F&E-Controlling: CureVac, Biontech, Moderna & Co.
Mit Covid-19-Impfstoffen etabliert sich eine Arzneimittelklasse, deren Potential weit über die Pandemie hinaus reicht. In Fachkreisen wird sogar von einer revolutionären Technologie gesprochen. Doch wie bei allen aus Forschung und Entwicklung kommenden Wirkstoffen gibt es Gewinner und Verlierer. Während der CureVac-Impfstoff mit 47 % Wirksamkeit die Erfolgskriterien verfehlt, liefern sich Biontech und Moderna bereits wieder ein Rennen um neue mRNA-Anwendungen.
Projektpriorisierung entscheidend für den F&E-Erfolg
Bei der Priorisierung von F&E-Projekten spielt nicht nur der potentielle technologische Markterfolg eine Rolle, sondern auch eine möglichst frühe Wirtschaftlichkeits- und Risikobetrachtung. In diesem Zusammenhang wird der Wert eines effektiven F&E-Controllings zur Ausschöpfung der Erfolgspotentiale deutlich. Systematische Evaluierung und Selektion erfolgsversprechender Projekte, objektive Auswahl- und Bewertungsverfahren und Risikoreduzierung durch Risikodiversifikation sind dabei nur einige Anforderungen an das F&E-Portfolio-Controlling. Insbesondere dem Risiko-Controlling kommt in zunehmend volatilerem Umfeld eine entscheidende Bedeutung zu.
Das F&E-Projekt als Investition
Bei der Betrachtung eines Projekts als Investition bietet sich die Kapitalwertmethode zur quantitativen Bewertung und Priorisierung von F&E-Projekten an. Der so ermittelte NPV beinhaltet allerdings eine 100 %ige Realisierungswahrscheinlichkeit, das insbesondere bei F&E-Projekten hohe Projektabbruchsrisiko bleibt außen vor. Dieser „kommerzielle“ NPV, basierend auf der Annahme eines erfolgreichen Entwicklungsabschlusses, kann sich deutlich von einem entsprechend „risikoadjustierten“ NPV, der die Eintrittswahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Markteinführung beinhaltet, unterscheiden. Im ungünstigsten Fall steht ein positiver klassischer NPV einem negativen risikoadjustiertem NPV gegenüber. Bei dieser wertorientierten Projektwahl werden potentielle Projektabbruchsszenarien quantitativ erfasst und liefern so einen Kapitalwert, der Unsicherheit und Risiko des Projekterfolgs mit beinhaltet.
Methodenkompetenz und digitale Potentiale
Neben der Vielfalt an Möglichkeiten, die die Advanced Analytics auch im F&E-Controlling bieten, ist das Beherrschen grundsätzlicher Methoden und Werkzeuge Schlüssel zum Erfolg eines effizienten F&E-Controllings. Neben der wertorientierten Projektwahl seien das Earned Value Management zur Erfassung und Steuerung der F&E-Performance bzw. das Project-driven Budgeting zur Projektpriorisierung bei Ressourcenrestriktionen als zwei weitere Tools genannt, die einen entscheidenden Beitrag zu einem erfolgreichen F&E-Controlling liefern können. Die Kombination klassischer Methoden und digitaler Optionen eröffnet dem F&E-Controlling breitere und tiefgreifendere Möglichkeiten, zu einer erfolgreichen Steuerung der F&E-Pipeline beizutragen.
Autor: Dipl.-Ing. Dirk Radsziwill, Trainer des Seminars „F&E-Controlling“ der CA controller akademie