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Einführung einer aussagekräftigen Ergebnisrechnung bei ARaymond: Teil 3
„Es ist schön, zu sehen, was aus den eigenen Projekten so geworden ist. Was alles erreicht wurde …“
sagt Guido Kleinhietpaß, Partner, Trainer und Consultant der CA controller akademie über das Projekt zum Aufbau und zur Implementierung einer aussagefähigen Ergebnisrechnung bei ARaymond.
Sie haben Teil 1 und Teil 2 noch nicht gelesen? Starten Sie hier mit Teil 1 und erfahren Sie alles zum Projektstart, der Ausgangslage und der Zielsetzung.
Die Kalkulation
Ein weiterer großer Block ist die Kalkulation. Hier bestand schon bisher eine Vor- und Nach-Kalkulation. Verändert wurden Aufbau und Detaillierung der Nachkalkulation. Die bereits erwähnte detaillierte Abweichungsanalyse in Bezug auf die Standardkosten wird weiter genutzt. So liegen die Abweichungen sowohl für den Arbeitsplan als auch für die Stückliste in der Struktur der Fertigungsanlagen bzw. Teile vor.
Neben den Abweichungen auf den Fertigungsaufträgen sind die Abweichungen auf den Kostenstellen von zentraler Bedeutung.
Mittels Drill-down gelangt man in die einzelnen Bereiche. Hier lassen sich die Abweichungen im Rahmen der klassischen Grenzplankostenrechnung – die Verbrauchs- und die Beschäftigungsabweichung („activity variance“ und „consumption variance“) untersuchen. Sowohl Kosten- als auch Leistungsarten sind übersichtlich dargestellt.
Mit diesen Informationen lassen sich nun detaillierte Ergebnisrechnungen zu Standard- wie auch zu Ist-Kosten für jedes einzelne (Zwischen-)Produkt, d.h. auf Level der Teilenummer, erstellen. Das ist insbesondere für die Analyse von Intercompany-Geschäften interessant. Im Rahmen einer Ursachenanalyse besteht die Möglichkeit, die Zeitdauer der einzelnen Arbeitsschritte mit auszuwerten.
Zu guter Letzt besteht eine Kundenergebnisrechnung. Diese berücksichtigt die speziell für einzelne Kunden anfallenden fixen Kosten („Strukturkosten“) aus der Fertigung. Prozesskosten wurden nicht einbezogen. Dies spielt aufgrund der Natur des Geschäfts als Automobilzulieferer (Konzentration auf wenige große Kunden) keine besondere Rolle.
Das neue System reduziert den Betreuungsaufwand
Die Basis dafür ist in der Kostenstellenrechnung und Projekt-Rechnung erstellt worden. Durch direkte Zuordnungen (echte Einzelkosten) werden Ergebnisrechnungen ohne Umlagen möglich. Zugleich wird das Verursachungsprinzip bei den relevanten Service-Centern durch die Verrechnung gemäß Ist-Inanspruchnahme eingehalten. Das System ist damit zugleich weniger betreuungsintensiv als die alte Lösung. Durch die automatisierte Kostenbelastung auf Basis der tatsächlich durchgeführten Ist-Anzahl an Aktivitäten entfallen die Umlageläufe und Prüfsummen und einzelne Berichte stehen schon vor dem Monatsabschluss mit aktuellen Zahlen zur Verfügung. Der Verzicht auf die Umlageläufe erhöht zugleich die Transparenz über die Ressourcennutzung, d.h. die Kosten zwischen der sendenden und der empfangenden Kostenstelle. Man kann guten Gewissens sagen, dass es sich um eine vorbildliche Lösung der Kostenrechnung handelt. Dem steht als Aufwand lediglich eine Konzeptionsphase von 35 Tagen und natürlich der zeitlich deutlich aufwändigere Teil der Umsetzung durch das Controlling-eigene BI-Team gegenüber.
„Ein funktionierendes System, das nicht nur die Controller, sondern auch die Manager erfreut, die es nutzen. Es ist schon ein Glücksgefühl und der Grund, warum ich diesen Job nach mehr als 20 Jahren immer noch so sehr gerne mache.“ sagt Guido Kleinhietpaß nach seinem Besuch bei ARaymond.
Neben dem Werkstor von ARaymond in Lörrach – Guido Kleinhietpaß und Jürgen Müller, Leiter Controlling (v.l.n.r.)