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Insolvenzen steigen stark
Die Insolvenzzahlen in Deutschland haben einen neuen Höchststand erreicht, wie aufmerksame Leser der Wirtschaftsnachrichten sicherlich bemerkt haben. Bekannte Unternehmen wie grillstar.de, Esprit, Galeria Karstadt Kaufhof, Flaschenpost und viele mehr mussten Insolvenz anmelden. Diese Entwicklungen betreffen alle Branchen: von Herstellern von Matratzen, Fertighäusern und Sportgeräten über Mode- und Möbelhändler bis hin zu Dienstleistern wie Steakhäusern und Getränkelieferdiensten – besonders häufig scheinen die Baubranche, die Automotivebranche und der Handel betroffen zu sein.
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) bestätigte in einer Pressemitteilung Mitte Oktober einen deutlichen Anstieg der Insolvenzen. Besonders im Juli 2024 gab es mit 1.406 Fällen den höchsten Stand seit zehn Jahren, ein Anstieg von 37 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch der September liegt mit 1.303 Insolvenzen um 28 % über dem Vorjahreswert. Somit verzeichnete das dritte Quartal 2024 mit 3.991 Insolvenzen den höchsten Wert eines Quartals innerhalb der vergangenen 14 Jahre. Der Trend zu steigenden Insolvenzen setzt sich also fort, bedingt durch verschiedene Faktoren wie die schwächelnde Konjunktur, steigende Energiekosten und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit. Die „Dauerflaute der deutschen Industrie“ hält an. Im Einzelfall kommen dann noch spezifische Probleme wie das Wegbrechen wichtiger Kunden hinzu.
Wenn Sie sich die Insolvenzen der letzten Monate betrachten, erkennen Sie, wie entscheidend es ist, die finanzielle Stabilität eines Unternehmens frühzeitig einschätzen zu können. Ein fundiertes Verständnis von Jahresabschlüssen ermöglicht es Ihnen nicht nur, potenzielle Risiken zu identifizieren, sondern auch Chancen für strategische Entscheidungen zu erkennen. Einkaufsabteilungen können die wirtschaftliche Stabilität wichtiger Lieferanten besser einschätzen und Beteiligungs-Controller erhalten eine schnellere Übersicht über die betreuten Gesellschaften. Finanzabteilungen bereiten sich gezielter auf die Rating-Gespräche mit Kapitalmarkt oder Hausbank vor und auch über Wettbewerber lassen sich Erkenntnisse gewinnen.
Mein Tipp!
Ob Sie in einer Führungsposition sind, im Controlling arbeiten oder die wirtschaftliche Lage von Lieferanten beurteilen müssen – die Fähigkeit, Abschlüsse zu analysieren, gibt Ihnen das nötige Rüstzeug, um fundierte Entscheidungen zu treffen. In unserem Seminar Jahresabschlussanalyse lernen Sie, wie Sie wesentliche Kennzahlen berechnen und interpretieren, um ein umfassendes Bild von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens zu erhalten. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihre Analysefähigkeiten zu vertiefen und Ihre Position im Unternehmen zu stärken.
Übrigens: Sie können das Seminar auch als Inhouse-Veranstaltung buchen – z.B. spezifisch angepasst auf den Bedarf Ihrer Einkaufsabteilung.
Autor
Guido Kleinhietpaß
Partner und Trainer der CA controller akademie