Tipps für Ihre Karriereplanung im Finanzbereich

05.02.2021 von CA Redaktion | Accounting & Finance
Digitalisierungsthemen

Die Fachzeitschrift Finance hat Ende 2020 mit Unterstützung von Hays einen Gehaltsreport veröffentlicht. Die Auswirkungen von Corona zeigen sich in dieser Untersuchung nicht nur durch eine größere Unsicherheit der Beteiligten in den Finanzbereichen der Unternehmen was die eigene Jobsicherung angeht sondern auch deutlich, welche Jobs und welche Kompetenzen aktuell und zukünftig gefragt sind.

Wie überall kennt auch hier die Krise Gewinner und Verlierer. Während in einigen Betrieben Mitarbeiter aus Produktion, Marketing oder dem Vertrieb um ihre Jobs bangen müssen, dürfen sich Mitarbeiter aus den Finanzbereichen eher freuen. Sie werden dringender denn je gebraucht, wenn es um Liquiditätssicherung oder Risikomanagement geht.

Den größten Bedeutungszuwachs haben in der Krise CFOs (plus 4,3) vor Controllern und Mitarbeitern aus dem Treasury mit jeweils plus 3,5. Bei den Skills sind in der Krise insbesondere Führungsstärke gefragt, Softskills wie Empathie, Kommunikationsstärke, aber auch Resilienz, also Durchhaltevermögen. Wichtig, so die Meinung der HR-Experten, ist es aber auch, am eigenen Profil zu arbeiten, sich mit Digitalisierungsthemen zu beschäftigen ebenso wie mit Themen rund um die Prozessgestaltung.

Für Controller ist eine Karriere ohne belastbare Finanzkenntnisse schwierig – oft bereits auf Level Gruppenleiter.

Im Stufenprogramm der CA controller akademie werden diese Kompetenzen daher intensiv trainiert. Seit einigen Jahren bereits beispielsweise mit einer ausführlichen Fallstudie zur integrierten Finanzplanung, mit Investitionsrechnung, GuV, Bilanz – aber auch Cashflow-Statement. Letzteres ist für Controller oft besonders schwierig, für das Unternehmen aber existenziell wichtig. Ein anschauliches Beispiel ist das Working Capital Management (WCM), da es Finanzthemen mit operativen Steuerungs- und Prozessthemen verknüpft.

Aber auch das Arbeiten mit virtuellen Teams wird trainiert, denn die Zusammenarbeit von Menschen, die sich an unterschiedlichen Orten befinden, nimmt seit Jahren stark zu und gehört in Großkonzernen und Start-ups und insbesondere seit Corona oft schon zum Alltag. Dafür braucht es neben der fachlichen Kompetenz vor allem Kenntnisse zur Kommunikation in Gruppen, zur Aufbereitung von Informationen zum schnellen Verständnis sowie die Fähigkeit, Diskussionen zielführend moderieren zu können. Und das in einem virtuellen Raum! Ein darauf abgestimmtes Methoden- und Verhaltenstraining hat daher eine hohe Bedeutung für alle, die entsprechende Zusammenkünfte initiieren, leiten oder daran teilnehmen.

Mit fortschreitender Karriere verlagert sich der Fokus häufig immer mehr auf Finanzthemen.

Neben einem belastbaren Grundlagenverständnis zu Buchhaltungs- und Bewertungsfragen, kommen immer mehr konkrete Fragen zu komplexen Details. Ein Konzern- oder Beteiligungs-Controller beispielsweise muss darum sowohl bei Aspekten der Beteiligungsbewertung, als auch der Konsolidierung oder bei Cash Generating Units (CGU) mitreden können. Mit der Anzahl der Auslandsbeziehungen einer Unternehmung werden zugleich weitere Kenntnisse nötig, insbesondere steuerliche Aspekte wie Transferpreise. Schnell kommt es zwischen steuerlichen Anforderungen und Unternehmenssteuerung zu Zielkonflikten. Verrechnungspreise sind daher zentrales Basiswissen um compliant zu sein und steuerliche Strafen zu vermeiden.

Strebt man eine kaufmännische Leitung an, erfordert es zwingend ein sehr tiefes Verständnis aller Accounting & Finance-Fragen.

Die Verantwortung für den Abschluss einer lokalen Gesellschaft verlangt vertieftes HGB-Wissen und für den Konzernabschluss sind IFRS-Kenntnisse gefragt. Allein die Bewertungsfragen, Konsolidierungsmethoden (Equity-Methode und Quotenkonsolidierung), die korrekte Darstellung von Unternehmenserwerben, Goodwillbilanzierung, Währungsumrechnung und Latente Steuern sind bereits hochkomplex  –  von den High-end-Themen wie Unternehmenswert und Impairment bzw. Due Diligence im Verantwortungsbereich eines CFO ganz zu schweigen, womit sich der Kreis zu der anfänglichen Aussage zum Bedeutungszuwachs von CFOs schließt.

Autor: Dipl.-Oec. Guido Kleinhietpaß. Partner, Trainer und Consultant der CA controller akademie

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