Change Management braucht „organisatorische Geschicklichkeit“
Was machen die Vorreiter der Digitalisierung hinsichtlich ihrer Unternehmenskultur anders als der Rest? Die aktuelle Change Management Studie von Cap Gemini zeigt, sie achten stärker auf den Menschen als auf die Technologie: Offenheit, Lernbereitschaft, Veränderungsfreude und Diversity sind die zentralen Merkmale. Cap Gemini nennt dies Organizational Dexterity, was man mit organisatorischer Geschicklichkeit übersetzen könnte.
Alle Unternehmen wollen flink, beweglich, agil sein. Methoden und Tools unterstützen aber nur dabei, agil zu arbeiten. Doch das genügt nicht. Wer in einer zunehmend unübersichtlichen VUCA-Welt an die Spitze kommen und sein Flexibilitätslevel auf hohem Niveau halten will, muss herausfinden, was die Organisation verlangsamt. Dabei stößt man häufig auf die Unternehmenskultur und die Führung. Jede Transformation verlangt nach Change Management. Und auch das ist mehr als How to, mehr als ein Handwerkskasten voller Tipps und Drehs und Kniffe. Change Management setzt da an, wo die Lähmung herrührt. Design Thinking, Scrum & Co. können hierfür ein Startschuss sein. Um das Unternehmen in einen nachhaltigen (Um-)Schwung zu versetzen, muss dieser breit angesetzt werden.
Das sicherlich wichtigste, wenngleich nicht gänzlich unerwartete Ergebnis der Studie: Unternehmen mit hoher Organizational Dexterity sind wirtschaftlich erfolgreicher und haben überdies die zufriedeneren Mitarbeiter. Wie rasch eine Organisation zum höchsten Dexterity-Reifegrad vorstößt, hängt ganz entscheidend von der aktiven Unterstützung der Geschäftsleitung ab.
Damit ist sicher nicht gemeint, nur eine Marschrichtung vorzugeben, gängige Tools einzukaufen, daily stand-ups anzuordnen und die Zeitvorgaben auf Sprints zu verkürzen. Aktive Unterstützung bedeutet, den Veränderungswillen in Wort und Tat vorzuleben, Experimente zuzulassen, Freiräume für selbstverantwortliches Handeln zu geben und sich von Rückschlägen sogar noch im Tun bestärken zu lassen. Eben agile Unternehmensführung.
In einem aktuellen Kundenprojekt haben Dr. Regina Hauser und Dr. Thomas Biasi bewusst und kongenial auf die Themen Strategie (Methode) und Soziale Kompetenz (Emotion) gesetzt, um die Einzeleffekte zu verstärken. Dr. Biasi, der bei der CA die Themenwelt Unternehmensführung verantwortet, war dabei für die Trainings der strategischen Dimensionen zuständig. Dr. Regina Hauser für die Themen Organisationsentwicklung und Personalführung.